You are currently viewing ABOUT THAT WALK

ABOUT THAT WALK

IMG_2364
IMG_2356
IMG_2272
IMG_2254
IMG_2440
IMG_2508
©Tanzarchiv Berlin_Foto_Mayra Wallraff
©Tanzarchiv Berlin_Foto_Mayra Wallraff.TanzTangente-409
©Tanzarchiv Berlin_TanzTAngente 403_Foto_Mayra Wallraff
©Tanzarchiv Berlin_Foto_Mayra Wallraff.TanzTangente-342
©Tanzarchiv Berlin_Foto_Mayra Wallraff.TanzTangente-400
©Tanzarchiv Berlin_Foto_Mayra Wallraff.TanzTangente-332
©Tanzarchiv Berlin_TanzTAngente 403_Foto_Mayra Wallraff.jpgTanzTangente-412
©Tanzarchiv Berlin_TanzTAngente 403_Foto_Mayra Wallraff.TanzTangente-420
previous arrow
next arrow

Choreografie
Nadja Raszewski

Musikalische Leitung
Michael Gould

Tanz & Kreation
Bérengère Brulebois
Darko Radosavljev
Nadja Raszewski
Waithera Lena Schreyeck
Johannes Schuchardt

Premiere
4.11.2022

ABOUT THAT WALK

In der neuen Produktion der Choreografin Nadja Raszewski treffen vier Tänzer*innen aufeinander, deren Hintergründe und Motivationen unterschiedlicher nicht sein könnten und doch finden sich viele Parallelen in ihren Tanzbiografien wieder. Über den Tanz und die Musik erzählen sie ihre ganz persönlichen Geschichten, gefärbt durch die Brille der Choreografin und Zeitzeugin Raszewski. Alle Geschichten erzählen von Wettbewerb, Schmerz, Emotionen, Erfolg, Niederlagen, Schönheits- und Körperbildern, Erziehung und Beziehungen und den vielen Entscheidungen, die getroffen und z.T. auch bereut wurden. About that walk ist ein Tanzstück über das Leben mit all seinen Facetten, Schönheiten und Abgründen und findet dennoch nur gerade jetzt statt.

Waithera Lena Schreyeck ist ein “moving being”. Ein sich immer wandelndes bewegtes Wesen, das die innere Authentizität sucht und diese ausdrückt mit von außen adaptierten Formen. Geboren in Kenia und aufgewachsen in Deutschland hat sie Wandel und Anpassung schon immer bewegt. Dies wurde zu ihrer Leidenschaft und schlussendlich zur Berufung. Somit ist sie durch das Studium in Dänemark, England und Österreich nun professionelle Performerin im Bereich Zeitgenössischen Tanz. Dabei lässt sie afrozentrische sowie urbane Tanzsprachen aus ihrem Repertoire mit einfließen. Als selbstständige Künstlerin arbeitet sie sowohl mit Kompanien (Ben J.Riepe, Tanztheater Erfurt etc.), mit Künstler*innen der Freien Szene (Khaditiatou Bangoura, F.A.C.E. Ensemble), mit dem Jugendprojekt Ohne Stimme und seit 2020 an eigene Kreationen.

Bérengère Brulebois stammt aus Frankreich und kommt ursprünglich aus dem klassischen Ballett. Schon mit 4 Jahren träumte sie von der Ballerina-Karriere auf den größten Bühnen dieser Welt. Als Musterschülerin fühlte sie sich in dieser fordernden Welt aus Disziplin und Anpassung wohl. Nach 10 Jahren als Solotänzerin an verschiedenen Theatern in Deutschland und Österreich kam die Mutterschaft. In ihr vollzieht sich nach diesem einschneidenden Erlebnis ein großer Wandel, der sie für andere Tanzformen empfänglich macht und ihr neue Bewegungswelten eröffnet, vor allem durch die Improvisation. Im Saarland, wo sie lebt und arbeitet, taucht sie zusammen mit Musiker*innen, Performer*innen und bildenden Künstler*innen in verschiedene Klang-, Sprach- und Bilderwelten, die ihren Tanz stetig bereichern.

Mein Name ist Johannes Schuchardt, ich bin 34 Jahre alt und befinde mich in einem tanzenden Körper. Das war nicht immer so. Neben dem Flötenspiel und Tischtennis war auch das Abtauchen in virtuelle Computerwelten ein großer Teil meiner Jugend. Irgendwie sind diese Aspekte immer noch Teil meines Lebens, in verfeinerter, zerrissener, geschliffener und geflickter Form. Heute bin ich Tänzer. Ich tanze hinter meiner Kamera, tanze auf meiner Gitarre, tanze beim Taekwondo, tanze beim Unterrichten, tanze auf Bühnen. Ich habe in meinem Leben einige „crossroads“ verpasst, andere bewusst ignoriert, manche beschritten und denke, dass die spannendsten Wegkreuze in der Dramaturgie meines Lebens noch vor mir liegen. Da bin ich mal gespannt!

Darko Radosavljev, geboren in Serbien und aufgewachsen in Berlin, stand zum ersten Mal im Alter von drei Jahren auf der Bühne des kroatischen Jugendtheaters in Berlin, allerdings erst, nachdem die eigentlich Aufführung schon zu Ende war. Er hatte selber eine Einlage entwickelt, zu der er alle Zuschauer*innen wieder rein bat. Kurz darauf begann er, zum Ballettunterricht zu gehen, wobei ihn seine Großmutter unterstützte. Später wurde ihm klar, wieviel „bewegte“ Geschichte er schon als Kind in sich trug, indem er kroatische und serbische Wurzeln in sich vereinte. Er studierte Tanz, Choreographie und Politik in Essen, Brüssel und London und hat seitdem in Arbeiten von Pina Bausch, Anne Teresa de Keersmaeker u.a. getanzt. Doch er kommt immer wieder an den Punkt, auch weiterhin seine eigenen mal kürzeren und auch abendfüllenden Arbeiten zu entwickeln, darunter auch Seascape (2018), gefördert von der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa und dem tanzhaus nrw.

Nadja Raszewski, Choreografin und Tanzvermittlerin, glaubt bis heute niemandem, der behauptet, nicht TANZEN zu wollen. In den 80ern kam ich zum ersten Mal mit Maurice Bejart in Kontakt, in Aix en Provence, wo ich mit meiner damaligen Pantomimengruppe für einen Workshop war. Dort habe ich vor allem mit Germaine Acogny, der Entwicklerin des danse africaine und ihrer Company gearbeitet und trainiert. Danach war die Pantomime, mit der ich mich zuvor intensiv beschäftigt hatte, erstmal passe und ich wollte unbedingt weiter im zeitgenössischen Tanz stöbern und traf Leanore Ickstadt, zeitgenössische Tänzerin, Choreografin und Gründerin der TanzTangente, aus den USA kommend.

Mein nächster Schritt führte mich dann nach Paris, wo ich erneut und anders wieder der Mime und Pantomime begegnete und mich an der Ecole Jaques Lecoq mit dem „poetischen Körper“ auseinandersetzte. Dann kam mein Sohn Paul auf die Welt und hat seinerseits viel Bewegung in mein Leben gebracht. Einen weiteren wichtigen Teil meiner Tanzausbildung habe ich dann Ende der 80er in New York absolviert und begegnete dort sowohl der postmodernen zeitgenössischen Tanzmethode von Erik Hawkins, als auch der Hip Hop Kultur in all seiner Vielfalt, Graffiti auf den Zügen, aber auch dem sich Tanzen und Battlen auf den Straßen, dem Washington Square und anderen Orten und der ballroom culture in verschiedenen New Yorker Nachtclubs. Diese vermeintlich „tänzerischen Gegensätze“: die zeitgenössische Tanzkunst, abgehoben, faszinierend und intellektuell und die „streetart“  Kunst in ihrer bombastischen Vielfältigkeit, ohne „erkennbare“ Regeln und mit der unfassbaren Perfektion von Bewegungen, haben mich immer beeindruckt. Und diese Reibungen, Kontroversen und unterschiedlichen Energien finden sich heutzutage in all meinen Produktionen choreografisch wieder.

Unterstützt durch Bureau Ritter/TANZPAKT RECONNECT, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen der Initiative NEUSTART KULTUR. Hilfsprogramm Tanz.

zur Produktionübersicht